Essen in Japan

Restaurant mit Plastikmenus
Restaurant mit Plastikmenus

Meine Bekannte Zypresse aus der Geo RC hatte eine schöne Idee und zwar zu einer Blogparade. Es wird einmal ein Thema vorgegeben zu dem jeder in seinem Blog etwas dazu schreiben kann. Das aktuelle Thema ist Essen auf Reisen.

 

Da fällt mir gleich wieder meine Zeit in Japan ein. Das Land ist nicht nur in kultureller Hinsicht sehr interessant, sondern auch essenstechnisch. Es hat weitaus mehr zu bieten, als nur Sushi. Insgesammt ist die japnische Küche recht einfach gehalten, dafür sind die Zutaten aber hervorragend.

 

Traditionell wird mit Stäbchen oder einem Löffel gegessen und Besteck sucht man in vielen Restaurants vergeblich. Es ist schon einen Herausforderung mit Stäbchen zu essen, besonders, wenn man des morgens um 9 h ein Spiegelei damit essen soll oder aber seine Nudeln aus der Suppe fischen muß! Aber: Übung macht den Meister und man kann ja auch bei den Einheimischen abgucken! ;o)

 

Das japanische Frühstück unterscheidet sich sehr vom europäischen, es hat mir aber alles in allem sehr gut geschmeckt und es ist auch noch sehr bekömmlich. Traditionell gab es neben Reis, Noriblätter und Tsukemono (eingelegtes Gemüse) auch mal ein Stück gebratenen Lachs. Dazu einen Becher grünen Tee oder Wasser.

Man bekommt auch europäisches Frühstück in Japan, aber das ist eher mit Vorsicht zu genießen. So gab es mal den einen Morgen mir zu liebe "Milchbrötchen" mit Butter. Ich bin davon ausgegangen, daß diese mit Butter gebacken wurden. Wie sich aber leider nach einigen Bissen herausstellt, war das Ganze mit einem Butterkern gefüllt (wie bei uns Berliner) und ich hatte eine volle Ladung davon erwischt. Hmmmm ... ich habe mir darauf hin ein Messer besorgt und das ganze verteilt ....

 

Was in Japan sehr praktisch ist, sind die Verkaufsautomaten, die allerei Getränke verkaufen, die Nudelrestaurant an Bahnhöfen oder aber die einzigartigen, japanischen Plastikmenus, die in fast jedem Restaurant im Schaufenster zu finden sind. Diese Menus sehen absolut echt aus und sie machen die Bestellung für nicht japanisch sprechende Europäer deutlich leichter.

 

In meiner Zeit in Japan hab ich so einges ausprobiert und auch das eine oder andere lieben gelernt. Zu meinen Favoriten gehören inzwischen Yakitori (klassisch mit Hühnchen), Okonomiyaki (eine Art Pizza/Omlett, die auf einem heißen Stein gebacken wird), O-Nigiri mit Thunfisch-Mayo Füllung, japanisches Omelette, Reiscracker, Mochis (Klebreiskuchen) und den guten Matcha. Matcha ist gemahlener, grüner Tee, der auch zur Teezeremonie verwendet wird. In Japan bekommt man ihn in allen möglichen Variaten wie zB als Tee, Eis (ich könnte dafür sterben), Schokolade, als Latte oder aber sogar als KitKat ...

Es gab aber auch so einige Dinge, die mir weniger erfreulich in Erinnerung hängen geblieben sind. Das eine ist Natto (vermentierte Sojabohnen, die schon ziemlich stinken und lange Schmierfäden ziehen) und das andere der Quallensalat. Die Qualle schmeckte und sah optisch wie Weißkohl aus, nur, daß es salziger und durchsichtiger war. Geschmacklich war es auch in Ordnung, nur der Gedanke an das Glibbertier im Original, hat das Essen echt erschwert.

 

Alles in allem sollte man einfach mal das Essen ausprobieren und nicht unbedingt gleich zum nächsten MCD gehen. Vieles kann man in den Mini-Supermärkten, in den Nudelbars oder aus dem Automaten für kleines Geld bekommen. Vorteil dieser Automaten, man kann sich auch mal schön Zeit lassen, beim Aussuchen. Was jedoch in Japan extrem teuer ist, ist Obst. So habe ich für eine Birne (sie war zwar recht groß) umgerechnet knapp 3€ bezahlt! Deshalb ist Obst zB Melonen in Japan ein beliebt Mitbringsel und es wird auch noch ausgesprochen hübsch verpackt.

 

Ich habe übrigens einige Rezepte unter dem Bereich Japan reingestellt. Alles mit Zutaten, die man bei uns gut bekommt und einfach zum Nachkochen sind!

In diesem Sinne: Itadakimas!

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Kommentare: 7
  • #1

    zypresse (Sonntag, 06 Januar 2013 21:39)

    ... und da fällt mir doch ein: hab ich berichtet, dass meine Nichte nicht nur japanisch lernt, in der Schule, seit fünf Jahren (oder so...) sondern seit einer Schulreise dorthin auch ganz Japan-verrückt ist? Nur mit dem Essen, da hat sie es nicht so. Welch ein Glück, dass es in Japan auch das "Restaurant" mit dem goldenen Bogen gibt - ich glaube, dort war sie fast täglich zu Gast.

    Ich werde für ihren nächsten Besuch einmal in Deinen Rezepten stöbern!

  • #2

    Travelmaus (Freitag, 18 Januar 2013 13:32)

    In dem Bericht "Essen auf Reisen" aus Japan war ja fast alles für mich neu. Nein, die Essstäbchen kannte ich, kann aber damit total nicht umgehen. Ich würde wohl verhungern! Die japanische Küche ist für uns Europäer schon ungewöhnlich, und ich glaube, ohne Anleitung kommt man da nicht klar. Beeindruckt hat mich auch der "Quallensalat", ...wenn die Quallen weiterhin auf dem Vormarsch sind ... werden sie wohl irgendwann auch in Europa als "Spezialität" angeboten werden, oder? Gibts eine Fortsetzung? LG Anni

  • #3

    Simone (Freitag, 18 Januar 2013 16:43)

    Ja, das könnte durch aus sein. Qualle frisch von der Nordsee! ;o)) Ich kann dich aber beruhigen. In Japan muß niemand verhungern. Suppe wird auch hier mit einem Löffel serviert und Sushi darf man auch mit den Fingern essen!
    LG Simone

  • #4

    Hedi (Freitag, 18 Januar 2013 21:33)

    Liest sich lecker!
    Gemahlener grüner Tee als Eis...?Warum nicht! Mein Lieblingseis in Chile war Lúcuma-, bzw. Chirimoya-Eis. Lúcuma ist ein Obst, das hier noch nicht einmal dem Namen nach bekannt ist.
    Bei Quallen würde ich auch passen.Da wirkt die Vorstellungskraft zu stark!
    Ansonsten hast du sehr schöne Fotos, und ein Blick aus meinem Fenster sagt mir, dass es anderswo bestimmt schöner, und vor allen Dingen wärmer ist!
    LG Hedi

  • #5

    Beate (Samstag, 19 Januar 2013 07:31)

    Danke für diese interessante Einführung in die japanische Esskultur; bis auf die Stäbchen (die ja wohl in Japan anders als in China zugespitzt sind) war mir so ziemlich alles unbekannt.
    Bleibt nur eine Frage: wovon ernährt sich ein Vegetarier in Japan; Reiscracker und teures Obst?
    LG Beate

  • #6

    Simone (Samstag, 19 Januar 2013 18:36)

    Ich muß ehrlich sagen: für Vegetarier gibt es auch eine ganze Menge an leckerem Essen. Selbst Sushi gibt es vegetarisch wie zB mit Gurke, Rettich oder mit Omelette. (ich werde die Tage mal das Rezept ein stellen - sehr, sehr lecker!!!)
    Viele Suppen sind auch mit Gemüse und Nudeln. Tofu wird ebenfalls vielseitig eingesetzt und wer Fisch ißt, sollte ebenso reichlich fündig werden. Tja un im Notfall: immer schon an die Süßspeisen halten.
    LG Simone

  • #7

    zypresse (Sonntag, 03 Februar 2013 21:58)

    Liebe Simone,
    das Essen auf Reisesn ist mit dem Beitrag ja noch längst nicht zu Ende. So viel mehr an Informationen, an Tipps und Bekenntnissen, an Fragen und Antworten auch noch in den Kommentaren - find ich toll und so lebendig!
    Einen guten Start in die neue Woche wünsch ich Dir/Euch,
    Ulli

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